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Der Ritterschlag

%d0%bd%d1%82121Aus dem Mittelalter, zur Zeit der Könige und Hofdamen, ist wohl kaum eine Figur so sagenumwoben wie die des Ritters. Die Ritter waren die gerüsteten und bewaffneten Krieger des europäischen Mittelalters. Hoch zu Pferde zogen sie durch das Land in den Krieg. Viele Jungen träumten davon, auch eines Tages ein tapferer Krieger zu sein, doch nicht jedem war es vergönnt, durch den Ritterschlag zu einem angesehenen Ritter zu werden.

Um in den Ritterstand aufgenommen zu werden, mussten bestimmte Voraussetzungen, Qualitäten und Merkmale erfüllt werden, zum Beispiel die Ritterbürtigkeit, welche voraussetzt, dass die eigenen Vorfahren auch diesem Stand angehörten. Der Ritterschlag war der Initiationsritus für die Aufnahme in den Ritterstand und zur Ernennung zum Ritter. Meistens war es ein sehr feierliches Ereignis, bei dem teilweise auch ein eigenes Turnier ausgetragen wurde.

Die Zeremonie

Bevor der Ritterschlag vollzogen wurde, musste der Knappe einen Eid ablegen, in dem er schwor, mutig und tapfer seinem Lehnsherrn die Treue zu halten, sich für die Armen und Bedürftigen einzusetzen und edelmütig und großherzig seine weiteren ritterlichen Pflichten zu erfüllen. Im weiteren Verlauf der Zeremonie wurden dem Ritter die Symbole und Insignien überreicht. Gehörte der Knappe keiner Ritterfamilie an, so erhielt er ein eigenes Wappen. Traditionell wurde dem Ritter mit einem vorher von einem Priester gesegneten Schwert der Ritterschlag gegeben. Dabei schlug der Lehnsherr den Ritter mit der flachen Hand oder der Breitseite des Schwertes zwei bis drei Mal auf die Schulter oder den Hals. Während des Ritterschlages war es üblich, dass der Knappe einen weiteren Eid schwor. Danach folgten meist ein Festmahl und eine Feier.

Ein Ritterschlag musste aber nicht immer so zeremoniell ausgeführt werden. Zum Beispiel wurden vor großen Schlachten oft massenhaft Ritterschläge durchgeführt, um die in den Krieg ziehenden zusätzlich zu motivieren und für ihre Tapferkeit zu ehren.