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Die Pferde der Ritter

Der wichtigste Teil der Ausrüstung eines echten Ritters war sein Pferd. Obwohl sich die genauen Bedingungen wer ein Pferd reiten durfte, woher man es bekam und wie teuer es war während der Ritterzeit stetig änderten, war das Pferd immer der teuerste Teil der Ritterausrüstung. Die Pferde der Ritter, die auch Schlachtrösser, Streit- oder Kampfrösser genannt wurden, mussten schließlich angeschafft und trainiert werden und auch ihre Unterhaltung kostete eine Menge Geld.

Woher kamen die Pferde der Ritter?

%d0%bd%d1%82113Die Pferde der Ritter kamen im Idealfall aus den guten Pferdezuchten, die sich auf Streitrösser spezialisiert hatten. Schlachtrösser mussten stärker und größer sein als andere Pferde, die von Reitern oder zum Ziehen von Kutschen genutzt wurden, da sie das Gewicht des Ritters in voller Rüstung und Bewaffnung tragen mussten und trotzdem im Turnier oder in einer Schlacht eine hohe Laufgeschwindigkeit erreichen sollten. Zusätzlich wurden viele Streitrösser selber auch mit einer Panzerung aus Leder und Metall versehen, was zusätzliches Gewicht bedeutete. Seit Beginn der Ritterzeit hatten sich in allen europäischen Staaten Pferdezüchter auf Pferde spezialisiert, die diese Kriterien erfüllten. Solche Pferde bekamen hier von Anfang an auch das entsprechende Training, um ihre Scheu abzubauen und sich an das hohe Tragegewicht zu gewöhnen. Solche Pferdezuchten lieferten die besten Ritterpferde. Oft waren die Tiere allerdings unerschwinglich teuer und nur der Landesherr konnte sich diese Tiere überhaupt leisten.

Mit welchen Kosten musste der Ritter für sein Pferd rechnen?

%d0%bd%d1%82114Neben der Anschaffung des Streitrosses hatte der Ritter weitere Kosten für sein Pferd zu tragen. Meist wurde mindestens ein eigener Knappe angestellt, der sich ausschließlich um die Pferde kümmerte. Um das Ritterpferd vor Schlachten und Turnieren zu schonen, verfügten die meisten Ritter über zusätzliche Reitpferde, die während der Reisen genutzt wurden. Die kontinuierliche Ausbildung des Pferdes kostete ebenfalls Geld und neben den Kosten für Ställe, Futter und Hufschmiede wurde von vielen Rittern auch eine Panzerung für das Schlachtross in Auftrag gegeben. Diese aus Leder und Metall bestehende Panzerung für das Pferd konnte oft fast so viel kosten, wie die Ritterrüstung selbst. Durch die Kosten für das Pferd des Ritters allein wurde der Kreis der Ritter sehr stark eingeschränkt, da sich nur sehr wenige Adelige dauerhaft ein Schlachtross leisten konnten.

Das Ende der klassischen Schlachtrösser

Mit der Einführung der Feuerwaffen verloren die klassischen Streitrösser schnell ihre jahrhundertelange Bedeutung. Kämpfer, die nur noch ein Gewehr oder eine Pistole trugen verlangten nach einem anderen Typ Pferd, welches weniger Gewicht tragen musste, dafür aber auch als schnelles Reitpferd für längere Distanzen dienen musste. Auf eine Panzerung dieser moderneren Kriegspferde wurde ganz verzichtet. Auch das Training dieser Pferde war anders als das der Ritterpferde, weil mit ihnen keine Turniere mehr geritten wurden und auch der Einsatz in der eigentlichen Schlacht ganz anders war, weil die Kavallerie hier keine Nahkämpfe mehr ausführte.